
Ich habe eine richtig volle, aber auch richtig schöne Woche hinter mir. Alles zu erzählen würde den Blos sprengen, aber ein bißchen was möchte ich euch weitergeben. Am Samstag war hier ein Feiertag (die Verabschiedung der japanischen Verfassung) deswegen hatten wir auch frei. Marlene ist dann mit uns nach Gifu gefahren, wo wir den Berg zum Schloss (siehe Foto) hochgewandert sind. Auch wenn es nur 300 m waren, war es doch recht anstrengend, aber es hat richtig gut getan mal wieder mitten in der Natur zu stecken. Der Trampelpfad hat mich an den Weg hoch zur Burgstahleck erinnert, nur das er um einiges länger war ;-) oben angekommen hatte man aber eine herrliche Aussicht, die wir mit selbstgebackenem Brot und selbstgemachter Marmelade von Marlene genoßen haben.
Sonntag war auch etwas besonderes. Wir hatten bei uns in der Gemeinde in Kasamtsu ein klassisches Konzert mit einem berühmten Ehepaar (->Foto), die beide Opernsänger sind. Ich war am Anfang ziemlich skeptisch (die Konzerte, die ich normerweise so besuche, haben ja einen leicht anderen Stil...) aber ich habe mir dann doch ne Karte gekauft und es hat sich wirklich gelohnt. Erstens war ich einfach nur begeistert, wie viele Leute da waren (knapp über hundert)! Das ist ziemlich viel, vor allem weil auch einige da waren, die mit Christ-sein nix am Hut haben, zweitens habe ich die Musik richtig genoßen, weil die waren wirklich gut und vor allem hatten sie so eine lustige Art, dass eine richtig lockere Atmosphäre geherrscht hat. (aber keine Angst, das war nur ne Ausnahme, ich bleibe meinem Musik und Konzertgeschmack treu ;-)

Ansonsten bin ich gerade einfach begeistert davon, wie Gott mir in ganz vielen Kleinigkeiten zeigt, dass er meine Bedürfnisse sieht und ausfüllt. Gestern zB hatte ich vor meiner Abendklasse nicht mehr die Zeit mir was zu essen zu machen und gerade an dem Tag bringt eine meiner Sprachschüler eine Suppe mit, die sie für und gekocht hat und ne Tüte voller Äpfel die sie mir schenkt. Oder heute morgen im Zug auf dem Weg nach Tenpaku war ich richtig müde, weil die letzten zwei Nächte sehr kurz waren und zu allem übel ist auch noch unser Kaffee leer. Hab mich ziemlich unfähig gefühlt, so ne Klasse zu machen und hab mir schon überlegt ob es dreist ist, mir in der Gemeinde nen Kaffee zu kochen. Als ich dann am Bahnhof ankam, hat da schon ein Ehepaar aus meiner Sprachklasse auf mich gewartet (sie holen mich immer am Bahnhof ab, total lieb) und das erste was sie gesagt haben: "wir wollen gerade noch was zu trinken kaufen" und zack hatte ich meinen kaffee in der Hand :-) Gott sieht echt auch unsere kleinen Nöten und reagiert darauf!